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Was reitzt die Sterne an so harten schluß zu fassen?
    Es greifft der bleiche tod nach unsers Königs Sohn
Und rührt indem/ daß Hertz bey allen untersassen/
    Bewegt und schwächt zugleich die Seulen von der Krohn.
Du eilest holder Printz ach gar zu früh von hinnen!
    Wir schauen höchst bestürtzt/ dir voller schmertzen nach/
Und weil wir hiedurch nichts dem Tode abgewinnen/
    Vermehrt sich unser leid und klagen hundertfach.
O unverhoffter fall! dein süsses angedencken/
    Hold-selig schönster Printz/ macht tausend augen naß/
Der hoffnung grosses theil so wir mit dir versencken
    Macht die gemüther trüb und die gesichter blaß.
Dein anmuths-voller glantz der mehr als deutlich zeigte/
    Wie was vollkommen heist bey dir den sitz erwehlt;
Dein süsses freundlich sein so aller hertzen neigte/
    Die anmuth der gestalt mit Majestet vermählt/
Des Grossen Vaters muth/ der theuren Mutter gaben/
    Die Welt und Nachwelt stetz als wunder wird verehrn/
Hieß deine kindheit schon dergleichen merckmahl haben/
    Die deines Stammes Ruhm/ noch ferner solten mehrn.
Bey dir eräugte sich die sanfftmuth lieb und güte/
    Des Ersten Königs der den Nahmen GUSTAF trug/
Des Andern Helden-muth und das du am Geblüte
    Des Dritten enckel warst/ rühmt alle Welt mit fug
Der Himmel hatte dich vollkommen zubereitet/
    Dein gantzes wesen/ gab was grosses zu verstehn/
Doch wie der Sonnen Rad/ wenn sie zur ruhe schreitet;
    Sich alsdenn völlig läst im höchsten Purpur sehn/
So hat auch unser Printz den höchsten Glantz erreichet/
    Jtzt/ da sein zarter Leib/ in Sarch und Nacht verfält;
Kein irdisch Kayserthumb sich seinem Throne gleichet;
    Die Krohne die er trägt/ bezahlt kein Schatz der Welt.
Ein Reich das ewig ist und keine gräntzen kennet;
    Ein Zepter den nicht zeit noch zufall/ brüchig macht
Vergnügung ohne maß die keine unruh trennet/
    Da steter Friede wohnt und lauter wollust lacht.