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Es wird nicht jeder so geneigtes Urtheil fällen, Wie deine Tugend hier, doch was zu viel gethan, Der meiste Hauffe müht dis thun sich zu vergällen, Und meint der Spindel steh den Weibern besser an;

Doch pflegt die Spinne auch wol Rosen zu bekriechen, Und Thorheit setzt der Sonn wol Mahl und Flecken bey, Ein ungehirnter Kopff kan wenig gutes riechen, Wer lebt in dieser Welt von allem Tadel frey,

Laß mich nur wie vorhin in deiner Gunst verbleiben, Sey meinen Thun, wie ich stets deiner Tugend, hold, Wirst du ins künfftig mir von deinen Wohlsein schreiben, Das wird mir lieber seyn als vieler Schätze Gold.

Jch werd nach diesem dich mit Freundes-namen nennen, Entfernte Freundschafft ist uns Frauen ja erlaubt, Der Himmel wolle dir so viel Vergnügen gönnen, Daß keiner zeiten Zeit, dir einig Glücke raubt.

Stockholm, den 10. Jan. 1684.

A Madame Brenner ma tres honorè Amie.

SO kommet endlich denn von deiner Huld gezogen/ Du Zierde dieser Zeit/ gelehrte Brennerin, So kommet endtlich dann/ der schlechte Brief geflogen/ Und liefert meinen Gruß zu deinen Händen hin/

Seh ich nach deine Gunst/ so hab ich lang gewartet/ Jch straffe meine Händ daß sie viel langsam seyn/ Seh ich an deinen Brief der sich so kunstlich artet/ So hält der blöde Sinn mich recht den Zügel ein/

Jch eilte/ da ich erst das Schreiben angesehen/ Daß so viel Zierlichkeit in seinen Busen trug/ Da ich mit gleicher Müntz dir solt engegen gehen/ So dacht ich/ zum Verlust kommt man doch früh genug/